Vortrag zum Thema "Medizinische Versorgung in unserem Landkreis"

Veröffentlicht am 02.04.2012 in Gesundheit

Harburg (pm): „Medizinische Versorgung in unserem Landkreis - Situation, Probleme, Perspektiven“, so lautete das Thema eines Vortrages von AOK-Direktor Johannes Hiller im Rahmen der jüngsten Unterbezirksausschusssitzung der SPD Donau-Ries. Die Vorsitzende und Sprecherin des gesundheitspolitischen Arbeitskreises der SPD Ursula Straka hatte dazu eingeladen.

Zunächst erläuterte der Referent die ungerechte Bedarfsplanung, die faktisch zu einer dramatisch schlechten Versorgung mit Fachärzten im Landkreis und zu langen Wartezeiten für die Patienten führt. So kommt zum Beispiel in Augsburg rein rechnerisch auf 12 000 Einwohner ein Kinderarzt, während im Landkreis ein Arzt für 28 000 zuständig ist. Dies hänge damit zusammen, dass unsere Region zum Oberzentrum Augsburg gehört.

Die Situation bei der Versorgung mit Hausärzten sei noch etwas besser. Allerdings müsse man sich jetzt rechtzeitig mit den in Zukunft drohenden gravierenden Problemen auseinandersetzen, um gegenzusteuern. Johannes Hiller mahnte hier vor allem Verbesserungen bei der Ausbildungssituation von Ärzten an, denn es sei ein großer Bedarf gegeben, auch weil sich wohl der Trend zur Teilzeitarbeit fortsetzen werde. Es stünden viel zu wenig Studienplätze zur Verfügung, Studierwillige müssten oft jahrelange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Ursula Straka kritisierte in diesem Zusammenhang, dass an vielen Universitäten nur der Notendurchschnitt des Abiturs zähle, statt dass einschlägige Ausbildungen oder Tests großzügig angerechnet würden. Und dann beklage man einen Ärztemangel, den man durch Zuzug aus dem Ausland ausgleiche.

AOK-Direktor Johannes Hiller sieht auch bei der Einrichtung von Lehrstühlen für Hausärzte den Freistaat gefordert. Es bestehe zum Beispiel gegenüber Baden-Württemberg ein großer Nachholbedarf. Um die Ärzteversorgung im Landkreis auch in Zukunft sicherzustellen, setzt sich der Referent für eine Weiterbildungskooperation im Landkreis ein, wie sie am Beispiel Dilligen gut funktioniere. So können bereits Medizinstudenten und Praktikanten eingebunden werden und nach dem Studium könne man für eine strukturierte, zügige Facharztausbildung sorgen.

Die rege Diskussion mit vielen Nachfragen verdeutlichte das Interesse der anwesenden Vorstandsmitglieder, Ortsvereinsvorsitzenden, Bürgermeister und Kreisräte der SPD an diesem Thema. So beklagte zum Beispiel Rita Ortler die medizinische Unterversorgung in unserer Region, wie sie sich auch beim Thema „Rettungshubschrauber“ zeige. Johannes Hiller erklärte daraufhin, dass nur drei Landkreise in Bayern bei der Fachärzte-versorgung so schlecht gestellt seien wie unserer.

Was ist los

Counter

Besucher:918974
Heute:123
Online:1
Webseite der BayernSPD BayernSPD-Landtagsfraktion