Pressemitteilung zur Hesselbergbahn

Veröffentlicht am 13.03.2021 in Kreistagsfraktion

Pressemitteilung der SPD-Kreistagsfraktion zur Berichterstattung über die Hesselbergbahn

Die SPD-Kreistagsfraktion befasste sich mit dem Antrag der CSU-Kreistagsfraktion mit dem Titel „bessere Schiene – bessere Anbindung – mehr ÖPNV“ im Landkreis und hat zur Hesselbergbahn eine klare Meinung. Hier geht es zur vollständigen Pressemittteilung. 

„Wir sind zunächst verwundert, dass so ein umfangreicher Antrag kurz vor Abschluss der Haushaltberatungen des Kreisetats eingereicht wurde, zumal zusätzliche Mittel von 100.000 € bereitgestellt werden müssten. Außerdem hätten wir uns hier den Weg über die zuständigen Gremien, den extra dafür eingerichteten Unterausschuss Mobilität Zukunft und den zuständigen Ausschuss Wirtschaft-Verkehr-Technologie erwartet, so Fraktionssprecher Peter Moll.

Der Antrag enthält durchaus gute Ansätze, wie die Befürwortung der Beschleunigung der Riesbahn, Verlegung der Systemkreuzung von Möttingen nach Nördlingen und die Forderung nach einer Expressverbindung zwischen Stuttgart und Donauwörth sowie den sog. „Durchstich“ in Donauwörth zur Südseite des Bahnhofs.

Allerdings wird im Antrag über Ertüchtigungen in Harburg, Möttingen und Hoppingen, nicht aber Wörnitzstein und Ebermergen geschrieben. Ist die CSU bereit auf dem Altar einer „Expressverbindung“ Haltepunkte zu opfern? Hier sieht die SPD noch erheblichen Diskussionsbedarf. Des Weiteren tragen wir, so die Kreisrätin Rita Ortler, die Anregungen für den Bahnhof Nördlingen (barrierefreier Ausbau und Kostenbeteiligung an einer angemessenen Bahnsteigüberdachung) und die Überarbeitung des Nahverkehrsplans Donau-Ries als Fraktion gerne mit.

Aber leider auch – quasi Huckepack – kommt eine fragwürdige Aussage der CSU-Fraktion zur Hesselbergbahn, analysiert Christoph Schmid. So heißt es in einem Halbsatz zur besseren Verknüpfung des SPNV mit dem ÖPNV, dass dabei „…, jedoch keine Annahme einer reaktivierten Hesselbergbahn einzuplanen sei“.  Da drängt sich der Verdacht auf, dass hier die Hesselbergbahn en passant von der CSU geräuschlos beerdigt wird. Und dieser Verdacht wird durch den Artikel in der DZ und den RN am 01.03.21 mit der Überschrift „Hesselbergbahn: CSU geht auf Abstand“ bestätigt. „Vergessen sind die Wahlkampfaussagen der Kommunalwahl und die medienwirksame Fahrt zur Landesgartenschau nach Wassertrüdingen mit Landrat Rößle“, so Georg Wiedemann. „Nördlingen soll nicht nur Halt auf einer Expressverbindung sein, sondern echter Knotenpunkt werden.“, meint Gabriele Fograscher dazu.

Die SPD kann die Haltung der CSU, und dabei insbesondere ihres Vorsitzenden und Verkehrspolitikers Ulrich Lange nicht verstehen, da die Argumentation in dem o. g. Artikel sehr fadenscheinig ist und aus Fraktionssicht so nicht stehen gelassen werden kann:

•             Das pauschale Anzweifeln der Fahrgastangaben und der Kostenschätzungen zeugt ohne vorherige nähere Betrachtung und Analyse von schlechtem Stil.

•             Sich dabei auf Zahlen eines einzelnen Busunternehmers zu stützen ist nicht aussagekräftig.

•             Die Fahrzeit von Nördlingen nach Nürnberg ist in dem Kontext nicht alleine von Relevanz, da hier zusätzlich die Haltestellen auf dieser Strecke in den Vorteil einer Anbindung und deshalb einen Mehrwert bedeuten. Für die Städte wie Oettingen und Nördlingen besteht die Möglichkeit die Verbindung auch touristisch zu nutzen, um z. B. mit dem Rad im Zug zur fränkischen Seenplatte zu kommen – dies wird von der CSU außer Acht gelassen.

•             Die Hesselbergbahn als reinen Schülerzug zu titulieren will davon ablenken, dass auch Familien ohne Auto, ältere Personen, Menschen ohne Führerschein dieses gute, attraktive Angebot nützen werden – gerade auch der Umwelt zuliebe.

•             Den weiten Weg zum Bahnhof mit 1.000 Metern vom Bahnhof Oettingen an das dortige Gymnasium zu Fuß als unzumutbar zu bezeichnen ist haarsträubend.

Die SPD hat immer schon für die Reaktivierung der Hesselbergbahn gekämpft und wird dies auch weiter in Betracht zu ziehen und zu verfolgen. Insbesondere ist es für das Nordries wohl kaum vermittelbar, wenn der Nachbarlandkreis die Reaktivierung bis Wassertrüdingen vorantreibt und der relativ kurze Lückenschluss nach Nördlingen aufgrund von Bedenken von CSU-Verkehrsexperten unterbleibt.

Donauwörth, den 8. März 2021

 

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